Job-Killer KI? — Warum Weiterbildung jetzt besonders wichtig ist!
Mittwoch, 23. Juli 2025 um 08:15 von Stefan Wölfel in Arbeitsmarkt und Karriere

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) prägt unsere Arbeitswelt in einem Maß, das noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar war. Automatisierte Prozesse, intelligente Assistenzsysteme und KI-gestützte Analysen gehören heute bereits in vielen Branchen zum Alltag. Doch was bedeutet das für den Arbeitsmarkt?
Ist es angebracht, so optimistisch wie das Weltwirtschaftsforum (WEF) zu sein, das die KI-Revolution mit der landwirtschaftlichen Revolution vergleicht: Vor 120 Jahren arbeiteten 75 % weltweit in der Landwirtschaft, heute nur noch 5 %? Dennoch sind wir nicht massenhaft arbeitslos. Ähnlich wie die Entstehung von Berufsbildern wie Personal Trainern oder App-Entwicklern, die vor 20 Jahren unvorstellbar waren, könnte KI neue, heute noch unbekannte Arbeitsplätze schaffen.
Führt KI zum massenhaften Jobverlust? Aber eröffnet sie nicht gleichzeitig neue Perspektiven — verlangt jedoch von uns, unsere Kompetenzen neu zu definieren?
Meine These: Berufe verschwinden nicht einfach, sondern entwickeln sich weiter. Fachkenntnis bleibt dabei zentral – gerade, um KI sinnvoll und verantwortungsvoll einsetzen zu können. Daher: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Weiterbildung! Wer jetzt die »Flinte ins Korn wirft«, nur weil KI mehr Aufgaben übernimmt, verpasst die Chance, sich neue Expertise zu erarbeiten. Gerade die gezielte Weiterbildung eröffnet die Möglichkeit, erfolgreich mit KI im eigenen Tätigkeitsfeld zu arbeiten. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, am Ball zu bleiben. Genau hier setzen wir mit unseren Kursen an: Wir vermitteln nicht nur das nötige Fachwissen, sondern auch die Kompetenz, dieses Wissen mit modernen KI-Tools zu verbinden.
Transformation statt Verdrängung: KI als Katalysator neuer Kompetenzen
Ein Blick in aktuelle Stellenanzeigen zeigt: Klassische Berufsbilder bestehen fort — werden aber zunehmend um KI-Kompetenzen ergänzt. Ob in der Softwareentwicklung, im Projektmanagement oder in der Beratung: KI gilt hier nicht als Ersatz, sondern als Schlüsseltechnologie, die vorhandene Rollen verändert und erweitert.
Der "WE Arbeitsmarkt-Kompass 2025" von Webmasters Europe bestätigt diesen Wandel: Unternehmen suchen gezielt nach Fachkräften, die ihr berufliches Kerngeschäft beherrschen und gleichzeitig in der Lage sind, KI-Tools produktiv in bestehende Workflows zu integrieren.
Auch das "AI Jobs Barometer 2025" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC unterstreicht diesen Trend. In Berufen, die stark von KI betroffen sind, verläuft der Kompetenzwandel um 66 % schneller als in anderen Bereichen. Die Studie kommt zu dem Schluss: KI wird nicht primär eingesetzt, um Arbeitskräfte zu ersetzen, sondern um sie produktiver und wertvoller zu machen. Voraussetzung ist jedoch, dass Beschäftigte verstehen, wofür und wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann.
Warum Fachwissen unverzichtbar bleibt — gerade in der KI-Ära
Die meisten heute verfügbaren KI-Tools — insbesondere Large Language Models (LLMs) — funktionieren auf der Grundlage von Sprache. Das bedeutet: Nur wer gezielt kommuniziert, bekommt auch brauchbare Ergebnisse. Und nur wer über tiefgreifendes Fachwissen verfügt, kann diese Ergebnisse auch bewerten, korrigieren und sinnvoll nutzen.

Ein Beispiel: In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) entstehen derzeit neue Begriffe und Methoden, etwa AEO (Answer Engine Optimization), AIO (AI Optimization) oder LLMO (Large Language Model Optimization). Sie alle beschreiben Strategien, wie Inhalte so gestaltet werden können, dass sie in KI-generierten Antwortfeldern (z. B. bei Google oder Chatbots) sichtbar bleiben. Doch ohne fundiertes SEO-Wissen, ein Verständnis für Suchalgorithmen und Content-Optimierung bleibt jede KI-Unterstützung Stückwerk.
KI und Fachkompetenz: Synergien im Online-Marketing
Besonders deutlich wird die Verbindung von Fachwissen und KI im Online-Marketing. KI-gestützte Systeme analysieren riesige Datenmengen, erkennen Trends und unterstützen bei der Zielgruppenansprache. Das mag hilfreich sein, ist aber nur dann wirkungsvoll, wenn das Fachpersonal die Daten strategisch einordnet, Inhalte anpasst und den KI-Einsatz zielgerichtet steuert.
Beispiel E-Mail-Marketing: Die Personalisierung von Inhalten kann durch KI zwar massiv verbessert werden, doch ohne ein Verständnis für Zielgruppensegmentierung, Customer Journey oder Conversion-Ziele bleiben die besten Algorithmen wirkungslos.
KI ist ein Beschleuniger — aber kein Ersatz für strategisches Denken.
Dessen sind wir uns bei Webmasters Fernakademie bewusst. Um nur einige Beispiele zu nennen: In unseren Classes zu Social Media, Content Marketing und Suchmaschinenmarketing wird KI bereits praxisnah in Übungen, Fallstudien und Anwendungsbeispielen eingesetzt.
Neue Rollen und Berufsbilder — aber auch neue Anforderungen
Natürlich entstehen durch den KI-Boom auch neue Tätigkeitsfelder: Prompt Engineers, KI-Kuratoren oder Evaluator:innen von KI-Ausgaben sind Beispiele für Rollen, die sich aus der Notwendigkeit ergeben, KI-Modelle zu trainieren, zu validieren und deren Ergebnisse kritisch zu prüfen.
In Branchen wie Medizintechnik, Recycling oder Energiewirtschaft zeigt sich das enorme Potenzial von KI, aber auch die wachsende Notwendigkeit, technisches Verständnis mit domänenspezifischem Fachwissen zu kombinieren.
Risiken und Grenzen: Warum blindes Vertrauen in KI gefährlich ist
So groß die Chancen auch sein mögen — KI ist kein Allheilmittel. Sie kann vorhandene Verzerrungen (Bias) reproduzieren, falsche Annahmen treffen oder nicht erklärbare Entscheidungen liefern (»Black Box«-Problematik). Wer KI-Ergebnisse unreflektiert übernimmt, riskiert nicht nur Qualitätsprobleme, sondern auch rechtliche und ethische Fallstricke.
Gerade deshalb ist Fachkompetenz so wichtig: Nur wer kritisch denken, Zusammenhänge verstehen und KI-Ergebnisse einordnen kann, ist in der Lage, verantwortungsvoll damit umzugehen.
Ein Beispiel: Ein HR-Tool, das auf Basis vergangener Daten eingehende Bewerbungen bewertet, kann unbeabsichtigt diskriminierende Muster übernehmen. Oder ein KI-generierter Text enthält fachlich falsche Aussagen, die mangels Überprüfung ungefiltert übernommen werden.
Daher: Verantwortungsvoller KI-Einsatz beginnt mit Wissen — nicht mit Technik.
Fazit: Fachwissen ist der Schlüssel zur erfolgreichen KI-Nutzung
Die Entwicklung der KI wird weitergehen, und mit Sicherheit wird sie neue berufliche Rollen schaffen. Doch klar ist: Berufsbilder verschwinden nicht ersatzlos, sondern entwickeln sich weiter. Fachwissen ist der Anker, der hilft, mit dieser Dynamik Schritt zu halten. Wer lernt, KI sinnvoll zu nutzen, verschafft sich Wettbewerbsvorteile — mit Expertise in einem Beruf mit Maschinenintelligenz an der Seite.
Das bedeutet: Bildung und Weiterbildung sind kein »Nice-to-have«, sondern eine Notwendigkeit. Nur durch kontinuierliches Lernen und fachliche Tiefe können wir die Chancen von KI voll ausschöpfen und ihre Risiken kontrollieren.
Wie siehst du das? Welche Rolle spielt Fachwissen in deinem Beruf — heute und morgen? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!
Möchtest du weitere Blogposts zum Thema KI, Arbeitsmarkt und Weiterbildung lesen? Hier einige Lesetipps:
- Rechtliche Aspekte bei der Verwendung von KI-Systemen in Unternehmen
- KI im Online Marketing: Chancen und Risiken
- Fachkräftemangel bekämpfen – mit gezielter (Weiter-) Bildung
Der Blogbeitrag als Podcast
Job-Killer KI? – Warum Fachwissen unerlässlich bleibt
Hör mal rein: Was passiert, wenn man eine KI über KI diskutieren lässt? Dieser Podcast wurde von uns mit NotebookLM erstellt und gibt die Inhalte unseres Beitrags in einem Dialog zwischen zwei KI-Stimmen wieder. Das Bild haben wir mit ChatGPT 4o generiert.
Tags: KI , Künstliche Intelligenz , Online Marketing , Weiterbildung , Technologie